Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)

Bedeutung des Wald-Vergissmeinnichts für Biodiversität und menschliches Wohlbefinden


  • Das Wald-Vergissmeinnicht – eine Pflanze mit Symbolkraft
  • Die Bedeutung des Wald-Vergissmeinnichts in der Heilkunde sowie in der Kosmetik und Körperpflege
  • Botanischer Steckbrief und Blütenbesucher des Wald-Vergissmeinnichts

Das Wald-Vergissmeinnicht – eine Pflanze mit Symbolkraft


Das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) wächst wild an Wald- und Wegrändern, in frischen Waldsäumen, auf Waldschlägen, in krautreichen Laubwäldern, Gebüschen und Hochstaudenfluren und auf Bergwiesen. Es ist fast in ganz Europa verbreitet. Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis Südschweden und im Süden bis zum Apennin und zur Balkanhalbinsel.[2, 8, 11] Das Wald-Vergissmeinnicht wird aber auch gerne als Gartenpflanze kultiviert und ist den meisten Menschen daher aus dem heimischen Garten bekannt. Seine große Popularität verdankt das Vergissmeinnicht aber seiner Bedeutung als Symbol für Liebe, Abschied, zärtliche Erinnerung und Treue.[1, 2] Diese symbolische Bedeutung erhielt das Vergissmeinnicht aufgrund der himmelblauen Färbung der Blüten mit dem auffälligen gelben Ring im Blüteninneren. Romantisch veranlagte Menschen sahen in diesem Aussehen der Blütenkrone eine Ähnlichkeit mit dem menschlichen Auge - mit einer strahlend blauen Iris und einer gelb umrandeten Pupille in der Mitte. Fortan rankten sich zahlreiche geheimnisvolle Geschichten um diese Pflanze, in denen die Liebe in all ihren Facetten im Mittelpunkt steht, galten doch die Augen, noch vor dem Herzen, als das eigentliche Organ der Liebe, da sie zwischen Seele und Außenwelt vermitteln. Das Vergissmeinnicht wurde so zur Symbolpflanze für Liebe und immerwährende Treue. Die volkstümliche Bezeichnung „Vergißmeinnicht“ wurde dann im 15. Jh. geprägt und findet sich in vielen Sprachen mit vergleichbarer Bedeutung, wie z.B. im englischen “forget me not“ oder im Französischen „ne m‘oubliez pas“, im italienischen „non ti scordar di me“ und im schwedischen “förgätmigej“.


Der volkstümliche Name „Vergissmeinnicht“ steht im Zusammenhang mit der vermeintlichen Ähnlichkeit der Blüte mit einem blauen menschlichen Auge. Foto: M. Neitzke

Bei der wissenschaftlichen Namensgebung der Gattung „Vergissmeinnicht“ hat aber sehr wahrscheinlich die Blattform einiger Vergissmeinnichtarten Pate gestanden. Der botanische Gattungsname „Myosotis“ ist vom griechischen „myós“ (Maus) und “otis“ (Ohr), also „Mausohr“ gebildet worden.[2, 7]


Der wissenschaftliche Gattungsname „Myosotis“ ist vom griechischen „myós“ (Maus) und otis (Ohr), also „Mausohr“ gebildet worden. Die Blattform einiger Vergissmeinnichtarten stand bei dieser Namensvergabe Pate. Fotos: M. Neitzke

Die Bedeutung des Wald-Vergissmeinnichts in der Heilkunde sowie in der Kosmetik und Körperpflege


Das Wald-Vergissmeinnicht wird in der offiziellen Pflanzenheilkunde nicht verwendet. Im Gegensatz zu seinem kleineren Verwandten dem Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis), das in der Pflanzenheilkunde früher bei Lungenerkrankungen wie Lungentuberkulose und chronischem Bronchialkatarrh sowie Darmtuberkulose eingesetzt wurde, spielt das Wald-Vergissmeinnicht in der Volksheilkunde nur eine untergeordnete eine Rolle. Selten wird es als entzündungshemmendes und zusammenziehendes Mittel erwähnt, das bei Entzündungen der Augen verwendet wurde.[7, 14, 15, 16] Auch in der Homöopathie, in der das Acker-Vergissmeinnicht als Mittel bei chronischer Bronchitis genutzt wird, kennt man das Wald-Vergissmeinnicht nicht.[7]


Das Acker-Vergissmeinnicht, ein kleinerer Verwandter des Wald-Vergissmeinnichts, spielte in der Volksheilkunde als Heilpflanze bei Erkrankungen der Atmungsorgane eine Rolle. Ebenso wie das Wald-Vergissmeinnicht wird es von zahlreichen Insekten aufgesucht, die nach Nektar und Pollen suchen (von links nach rechts: Kleine Mistbiene (Syritta pipiens), Asselfliege (Rhinophora lepida), Honigbiene (Apis mellifera). Fotos: M. Neitzke

In der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie wird das Wald-Vergissmeinnicht wegen seiner hautpflegenden Eigenschaften geschätzt.[5] Verwendet werden Blüten, Blätter, Stängel und die Samen. Zurzeit sind 27 Produkte, in denen das Wald-Vergissmeinnicht verarbeitet ist, in den einschlägigen Datenbanken gelistet.[6] Leider liegen nur wenige Untersuchungen zur chemischen Zusammensetzung und pharmakologischen Wirksamkeit vor. Experimentell nachgewiesen sind antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, die vor allem auf den Gehalt an phenolischen Verbindungen und Gerbstoffen zurückgeführt werden.[14, 15]

Botanischer Steckbrief und Blütenbesucher des Wald-Vergissmeinnichts


Das Wald-Vergissmeinnicht gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Wie fast alle Vertreter dieser Familie ist auch das Wald-Vergissmeinnicht dicht behaart. Es handelt sich um eine meist zweijährige, reichästige Staude, die eine Höhe von 15-45 cm erreicht. Die Blätter, die sich direkt oder kurz über der Bodenoberfläche befinden (Grundblätter) bilden eine Rosette. Sie sind kurz gestielt und weisen eine ei-lanzettliche Form auf.  An der Sprossachse stehen die Blätter einzeln,  jeweils in einem bestimmten Winkel gegeneinander versetzt (wechselständige Blattstellung). Sie sind ungestielt (sitzend) und besitzen eine breit-lanzettliche Gestalt.

Die Zeichnungen des deutschen Naturforschers J. Sturm zeigen den typischen Wuchs des Wald-Vergissmeinnichts (links). Die Abbildung des Sumpf-Vergissmeinnichts verdeutlicht charakteristische Merkmale des Blüten- und Fruchtbaus der Gattung Vergissmeinnicht (rechts): links: Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis silvatica) a) Pflanze, b) Stengelstück, c) Blattspitze, d) Blumenkrone, e) Kelch, f) Kelch geöffnet mit dem Fruchtknoten, g) Kelchhaare, h) Fruchtteil; rechts: Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris): a) Pflanze, b) Stengelstück, c) Blattspitze, d) und e) Blüten, f) geöffnete Krone, g) Staubgefäße, h) Kelch, I) durchschnittener Kelch mit Fruchtknoten, K) Kelchhaare, l) Fruchtknoten, m) Fruchtteile.[12]

Die auffälligen himmelblauen Blüten des Waldvergissmeinnichts bestehen aus 5 gleich großen Kronblättern, 5 Kelchblättern sowie 5 Staubblättern. Die Blüten sind also fünfzählig. Der Fruchtknoten steht am Ende der Blütenachse und über den Blütenhüll- und Staubblättern. (oberständiger Fruchtknoten). Schon in der Blüte ist, ähnlich wie bei den Lippenblütengewächsen, die tiefe Vierteilung des Fruchtknotens zu erkennen.[3, 4, 8, 11]  Im unteren Teil sind die Blütenkronblätter zu einer 2-3 mm langen Röhre verwachsen. Der Saumabschnitt der 5 Blütenkronblätter bildet eine fünflappige flache Scheibe bzw. einen flachen Blütenteller mit einem Durchmesser von 6-10 mm.[3, 4, 8, 9, 10] Dieser stellt nicht nur einen idealen Landplatz für blütenbesuchenden Insekten dar, sondern auch einen bequemen Sitzplatz für eine entspannte Nektarmahlzeit. Blütenökologisch handelt es sich also bei den Blüten des Wald-Vergissmeinnichts daher um sog. „Stieltellerblumen“.[2] 


Während der untere Teil der Blütenkronblätter zu einer kurzen Röhre verwachsen ist, bildet der obere Teil der Blütenkronblätter einen fünflappigen flach ausgebreiteten Blütenteller, der einen idealen Lande- und Sitzplatz für die blütenbesuchenden Insekten darstellt (links: Honigbiene (Apis mellifera), rechts: Hummelwaldschwebfliege (Volucella bombylans)). Fotos: M. Neitzke

Das markante Farbmuster der Vergissmeinnichtblüte, das so starke Empfindungen bei uns Menschen auslöst, ist auf eine auffällige Besonderheit der Blüte, die Bildung von sog „Schlundschuppen“ zurückzuführen. So entsteht der auffällige gelbe Kreis im Mittelpunkt der Blüte dadurch, dass am Übergang zur Blütenkronröhre dem „Schlundeingang“ die himmelblauen Kronblätter zu 5 gelben, samtartig behaarten, kleinen Aussackungen, den sog. „Schlundschuppen“, ausgestülpt sind. Diese besitzen gleich zwei blütenökologische Funktionen. Zum einen verkleinern die Schlundschuppen den Eingang zur Blütenkronröhe und verhindern den freien Zugang zum Nektar, der sich am Grunde des Fruchtknotens befindet. Nur bestimmten Insektenarten mit entsprechend langem und dünnem Rüssel wird dadurch der Zutritt zum Nektar gestattet. Gleichzeitig sollen die auffälligen Schlundschuppen die Insekten anziehen und ihnen den Weg zum Nektar weisen, der am Grund der Blütenkronröhre verborgen ist. Die Staubblätter, der Griffel und die Narbe sind in der Kronröhre eingeschlossen und daher nicht von außen zu erkennen. Die Schlundschuppen bilden ein Farbmal, das den Blütenbesuchern als Orientierungshilfe dient und sie zum Nektar hinleiten sollen. Unter Bezug auf den Nektar, den „Saft“, zu dem solche farbigen Strukturen in den Blüten hinleiten sollen, bezeichnet man sie auch als „Saftmale“ oder „Hongimale“.[9] Die gelben Schlundschuppen bilden also einen sog. „Saftmalring“ und vor allem auch Staubbeutelattrappen, um die Aufmerksamkeit der Insekten auf das Zentrum der Blüte richten. Der Eindruck der gelben Schlundschuppen als Staubeutelattrappen wird noch durch schmale, weiße, sternförmig ausgebreitete Wülste, die durch eine Auffaltung im unteren Drittel der Kronblattränder gebildet werden, verstärkt. Diese dienen als Staubfadenattrappen, so dass insgesamt der Eindruck eines kompletten Staubblattes, bestehend aus Staubbeutel und Staubfaden, entsteht.[2, 3, 9] Auch Unterschiede in der Reflektion des UV-Lichtes lenken die Aufmerksamkeit der Insekten auf den Eingang zur Blütenkronröhre. So reflektieren die Kronblätter UV-Licht nur schwach, die Saftmale überhaupt nicht.[9] Der Nektar ist für Bienen, Falter und langrüsselige Fliegen, z.B. auch Tanzfliegen erreichbar.[2, 9] Die Schlundschuppen dienen außer als Honigmale und Honigdecke auch zur Führung des Insektenrüssels vorbei.[3]


Die gelben Schlundschuppen wirken nicht nur als Sperre für kleinere bestäubungsunfähige Besucher sondern auch als Staubbeutelattrappen. Zusammen mit den durch Auffaltung im unteren Drittel der Kronblattränder gebildeten, schmalen, weißen sternförmig ausgebreiteten Wülsten, die als Staubfadenattrappen fungieren, dienen sie der Anlockung von potentiellen Bestäubern. Foto: M. Neitzke


Die Staubblätter und der Fruchtknoten sind in der Kronblattröhre eingeschlossen und werden durch die Schlundschuppen vor Nektar- und Pollenraub durch „bestäubungsfähigen“ Insekten geschützt. Foto: M. Neitzke


Die Honigbiene hat den Eingang zur Blütenkronröhre zwischen dem von den gelben Schlundschuppen gebildeten Kranz und damit den Zugang zum Nektar gefunden. Fotos: M. Neitzke


Auch kleine Wildbienen, deren Rüssel lang genug ist, um an den Nektar zu gelangen, finden mit Hilfe des „Saftmalringes“ den Eingang zum Schlund und zum Nektar. (links: Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), rechts: Spargel-Schmalbiene (Lasioglossum sexnotatum)). Fotos: M. Neitzke


Der Große Hummelschweber (Bombylius major) und die Waldschwebfliege (Volucella bombylans) gehören ebenfalls zu den Insekten, die den Nektar des Wald-Vergissmeinnichts nutzen können und denen das gelbe Farbmal als Orientierungshilfe dient. Fotos: M. Neitzke

Pollenfressende Insekten, wie z.B. Käfer haben infolge der Bergung der Staubbeutel unter den Schlundschuppen, bei einem Blütenbesuch keine Aussicht auf eine Mahlzeit. 


Grüner Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis) hat aufgrund der kurzen Mundwerkzeuge keine Chance an den Pollen in den Blüten des Wald-Vergissmeinnichts zu gelangen. Fotos: M. Neitzke


Auch der Gefleckte Schmalbock (Strangalia maculata) hat bei den Blüten des Sumpf-Vergissmeinnichts keine Chance an die im Blüteninneren geborgenen Staubbeutel zu gelangen. Fotos: M. Neitzke

Der Kelch ist mindestens so lang wie die Kronröhre mit linealischen Zipfeln. Er ist mit abstehenden Haaren dicht besetzt. Neben kurzen geraden Haaren finden sich auch immer lange Haare mit hakig gebogener Spitze. Diese spielen bei der Verbreitung der Früchte eine wichtige Rolle, da sie sich im Fell von Tieren, z.B. Mäusen, die zwischen den Vergissmeinnichtpflanzen hin- und herhuschen, verhaken und so verbreitet werden.[11] Diese Art der Samenverbreitung wird als „Klettverbreitung“ bezeichnet. 


Die Kelchblätter sind im unteren Drittel miteinander verwachsen und dicht mit kurzen geraden und langen, an der Spitze hakig gebogenen Haaren besetzt. Fotos: M. Neitzke


Eine Waldmaus (Apodemus sylvaticus) klettert zwischen den Stängeln eines Wald-Vergissmeinnichts umher, um die in den Kelchen befindlichen Samen zu fressen. Dabei kann sich der mit Hakenhaaren besetzte Kelch in dem Fell der Maus verhaken. Die Samen werden so von der Maus verbreitet (Klettverbreitung). Fotos: M. Neitzke

Die Blüten stehen in einem Blütenstand zusammen, der als „Wickel bezeichnet wird, weil dieser im Knospenzustand von der Seite wie „aufgewickelt“ aussieht. Die Blüten blühen von unten nach oben auf. Dabei verändern sie ihre Farbe von zuerst rosarot nach himmelblau. Mit zunehmendem Aufblühen der einzelnen Blüten und Reifen der Früchte entrollen sich die „Wickel“ und entwickeln sich zu aufrechten Blütenstängeln.


Die Blüten sind in zuerst in dichten, blattlosen Wickeln angeordnet. Deutlich ist die Farbänderung der Blütenkronblätter mit zunehmendem Alter zu erkennen. Während sie im Knospenstadium noch eine rosarote Farbe aufweisen, erlangen sie später ihre typische himmelblaue Farbe. (links: eine Ameisen-Sichelwanze (Himacerus mirmicoides) auf der Lauer) Fotos: M. Neitzke

Ab Juni reifen die Früchte des von April bis Mai blühenden Wald-Vergissmeinnichts. Die Fruchtstielchen sind ein- bis zweimal so lang wie der Kelch, waagerecht oder in rechtem Winkel abstehend. Bei der Reife brechen die Kelche von ihrem Stiel ab und fallen auf den Boden. Bei der Reife zerfällt der Fruchtknoten in 4 einsamige als „Klausen“ bezeichnete Früchte.[3, 4, 8, 11] 


Die Fruchtstielchen sind ein- bis zweimal so lang wie der Kelch (links). Die eiförmigen, dunkelbraun-schwarzen, glänzenden Klausen sind < 1,7 mm, mit sehr kleiner, fast kreisrunder Ansatzfläche. Sie sind unter der Mitte am breitesten, oben spitz und scharf gekielt (rechts). Fotos: M. Neitzke

Neben einer Bestäubung durch Insekten tritt bei dem Wald-Vergissmeinnicht auch Selbstbestäubung auf. Über 30 verschiedene Insektenarten sorgen für eine Fremdbestäubung. Neben der Honigbiene, wurden verschiedene Wildbienen, darunter die Spargel-Schmalbiene (Lasioglossum sexnotatum) und die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) beobachtet. Etwa 2/3 der Blütenbesucher waren Zweiflügler, vor allem Schwebfliegen.

Über 30 verschiede Insekten wurden bei einem Blütenbesuch des Wald-Vergissmeinnichts beobachtet, die für eine Fremdbestäubung sorgen. Fotos: M. Neitzke


Zu den regelmäßig zu beobachtenden Blütenbesuchern des Wald-Vergissmeinnichts gehört die Honigbiene (Apis mellifera). Fotos: M. Neitzke


Im Frühjahr nutzen vor allem die Weibchen der Spargel-Schmalbiene (Lasioglossum sexnotatum) das frühe Nektarangebot durch das Waldvergissmeinnicht. Die Drohnen fliegen erst von Mitte Juli bis September. Fotos: M. Neitzke


Zu den bekanntesten und verbreitetsten Mauerbienen gehört die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), die bereits ab Anfang April beobachtet werden können. Fotos: M. Neitzke


Der auffälligste Blütenbesucher des Wald-Vergissmeinnichts ist wohl der 9-12 mm große, dicht pelzig behaarte Große Wollschweber (Bomylius major) mit seinem 5,5, bis 7,7 mm langen Rüssel, mit dem er auch in enge Kronröhren, die sonst nur Schmetterlingen zugänglich sind, eindringen kann. Die schmalen Blütenkronöffnungen des Wald-Vergissmeinnichts, die er zielsicher ansteuert, sind somit für ihn keine Herausforderung. Fotos: M. Neitzke


Zu den auffälligsten und größten Blütenbesuchern aus der Familie der Schwebfliegen gehört die 11 – 15 mm große Hummel-Waldschwebfliege (Volucella bombylans), die mit ihrer dichten Behaarung und dem schwarz-gelb-weißen Farbmuster Hummeln nachahmt. Mit einer Rüssellänge von 7 mm erreicht sie problemlos den am Grund der Blütenkronröhre geborgenen Nektar. Fotos: M. Neitzke


Die Larven der relativ kleinen Breitfußschwebfliege (Platycheirus scutatus) ernähren sich von Blattläusen, die erwachsenen Tiere dagegen von Pollen und Nektar. Das Spektrum der von ihnen besuchten Blüten ist relativ groß. Fotos: M. Neitzke


Auch Igelfliegen (Tachina spec.) (links) und Goldfliegen (Lucilia spec.) (rechts) wurden als Blütenbesucher des Wald-Vergissmeinnichts beobachtet. Fotos: M. Neitzke

Literatur


  1. Danert, S., Fukarek, F., Hammer, K., Hanelt, P., Helm, J., Keller, J., Kruse, J., Lehmann, C., Gladis, T. & J. Schultze-Motel (1994): Urania-Pflanzenreich, Blütenpflanzen 2. Urania-Verl., Leipzig, Jena, Berlin, 609 S.
  2. Düll, R. & H. Kutzelnigg (1994): Botanisch-ökologisches Exkursionstaschenbuch. 5. Aufl., Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden, 590 S.
  3. Graf, J. (1975): Tafelwerk zur Pflanzensystematik. J.F. Lehmanns Verlag, München. 161 S.
  4. Heß, D. (1990): Die Blüte. 2. Aufl. Ulmer, Stuttgart, 458 S.
  5. https://haut.de
  6. https://incidecoder.com/ingredients
  7. Hiller, K. & F. Melzig (2005): Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Area verlag gmbh, Erftstad.
  8. Jäger, E. J. (Hrsg.) (2011): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Aufl., Springer Spektrum, Berlin Heidelberg.
  9. Kugler, H. (1970): Blütenökologie, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 345 S.
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  11. Oberdorfer, E. (1983): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 1051 S.
  12. Sturm, J. (1903): J. Sturms Flora von Deutschland. 11. Band: Röhrenblütler im weiteren Sinne. Tubatae. 2. Hälfte. 2. Aufl., Hrsg.: E. H. L. Krause, Verlag von K. G. Lutz, Stuttgart, 223 S., 64 Tafeln.
  13. Trpevski, M., Lozanovska, I., Talevska, A., Ugurovska, D., Spasenovski, M., Pavlova, V. & S. Gadzovska (2007): Phenolic and flavonoid contents of some medicinal plants from Jablanica Mt., Republic of Macedonia. Proceedings of 3rd Congress of Ecologists of Macedonia with International Participation. Special Issues of the Macedonian Ecology Society, 8: 40-46.
  14. Tunón, H., Olavsdotter, C. & L. Bohlin (1995): Evaluation of anti-inflammatory activity of some swedish medicinal plants. Inhibition of prostaglandin biosynthesis and PAT-induced exocytosis. J. Ethnopharmacol., 48: 61-76.
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  16. Winkworth, R. C., Grau, J., Robersfon, W. & P. J. Lockhart (2002): The origins and evolution of the genus Myosotis L. (Boraginaceae). Mol. Phylog. Evol., 24: 180-198.
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