Beinwell (Symphytum officinale)

Der Gewöhnliche Beinwell – „der Knochenheiler


  • Bedeutung des Beinwells für Biodiversität und menschliches Wohlbefinden
  • Die Bedeutung des Beinwells in der Kosmetik und Körperpflege
  • Die Bedeutung des Beinwells in der Heilkunde
  • Botanischer Exkurs – von Haifischzähnen, Blüteneinbruch und Nektarräubern

Bedeutung des Gewöhnlichen Beinwells für Biodiversität und menschliches Wohlbefinden


Der Gewöhnliche Beinwell (Symphytum officinale) ist ein bemerkenswerter Vertreter unserer heimischen Pflanzenvielfalt mit unmittelbarer Bedeutung nicht nur für uns Menschen sondern auch für die Biodiversität von Insekten, denen er als Nahrungsquelle und Lebensraum dient. Der Gewöhnliche Beinwell ist eine alte Heilpflanze, die sich auch heute noch großer Beliebtheit in der Pflanzenheilkunde erfreut. Sowohl die deutschen Namen des Beinwells „Beinwell“ oder „Wallwurz“ als auch der wissenschaftliche Gattungsname „Symphytum“ beziehen sich auf seine Jahrhunderte alte Heilanwendung bei gebrochenen Knochen und Wunden. „Bein“ ist eine alte Bezeichnung für Knochen, ebenso wie der Ausdruck „wallen“, der „zusammenwachsen“ bzw. „zusammenheilen“ bedeutet. Der botanische Gattungsname „Symphytum“ leitet sich von dem griechischen Wort „symphytos „ ab, das übersetzt „zusammenwachsen, zugeheilt“ bedeutet. Der Beinwell ist der „Zusammenheiler gebrochener Knochen“. [1, 37, 39] In der Volksmedizin genoss der Beinwell sogar den einzigartigen Ruf, Knochen in einem Topf wieder zusammenheilen zu lassen, wenn man diese zusammen mit Beinwell kochte.[1] Heute ist die Sicherheit und Wirksamkeit der äußerlichen Anwendung von Medikamenten mit Extrakten aus der Wurzel des Gewöhnlichen Beinwells bei einer Vielzahl von Beschwerden des Bewegungsapparates belegt. Hierzu gehören die Behandlung von häufigen Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen aber auch schmerzhaften Muskel- und Gelenksbeschwerden, Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei Kniegelenksarthrosen und Muskelschmerzen im Bereich des Rückens.[1, 31, 32, 36, 40] 


Vor allem der Inhalt an Allantoin, einer aus dem Stickstoffstoffwechsel der Pflanze stammenden Verbindung, und der Gehalt an phenolischen Verbindungen, wie z.B. die Rosmarinsäure sind für die Wirkung des Gewöhnlichen Beinwells verantwortlich. Der Gewöhnliche Beinwell gilt aufgrund seiner hohen Allantoingehalte als die wichtigste natürliche Quelle für Allantoin in Mitteleuropa.[6, 7]


Das Multitalent „Beinwell“ erfreut sich aber nicht nur in Pharmazie und Medizin, sondern auch in der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie höchster Wertschätzung. Extrakte aus Blättern und Wurzeln aber auch aus Zellkulturen sind Bestandteil von über 600 verschiedenen Kosmetik- und Körperpflegeprodukten.[16] Aufgrund des breiten Wirkungsspektrums sind Beinwellextrakte sowohl in Präparaten zur Pflege sensibler und entzündlicher Haut als auch in sog. anti-aging-Produkten verarbeitet. Auch fettige, unreine sowie zur Schuppenbildung neigende Haut und Kopfhaut profitieren von der Pflege mit Körperpflegemitteln, die Extrakte des Gewöhnlichen Beinwells enthalten.


Aber nicht nur die Verwendung als Heilpflanze, sondern auch der Verzehr von Beinwell ist in Europa weit verbreitet. Junge Sprosse wurden früher wie Spargel gegessen. In Großbritannien aß man Beinwell gerne als blutreinigendes Gemüse wie Spinat. In manchen Gegenden Österreichs backt man die Blätter in einer Panade in heißem Öl aus.[39] Als Viehfutterergänzung scheint Beinwell den Milchertrag von Kühen zu erhöhen und bei Pferden ein schönes, glattes Fell zu bewirken.[39] Als Futterergänzung für Schweine zur Stärkung regionaler Kreisläufe wird der Beinwell ebenfalls diskutiert.[27]


Der Gewöhnliche Beinwell ist eine kräftige, bis 50 – 100 cm hohe, ausdauernde Staude, die feuchte und nährstoffreiche Wuchsorte bevorzugt. Er ist daher häufig an Ufern von Gewässern wie Gräben, Bächen, Flüssen oder Teichen oder in nährstoffreichen Säumen anzutreffen ist. Aber auch in Nasswiesen, in Auen- und Bruchwäldern tritt er verbreitet auf.[8, 18] Aufgrund einer lebhaften unterirdischen Vermehrung bildet der Gewöhnliche Beinwell oft ausgedehnte Bestände. 


Der Gewöhnliche Beinwell (Symphytum officinale) bildet an ihm zusagenden Wuchsorten ausgedehnte bis 1 m hohe Bestände, die eine Vielzahl von Insekten anlocken. Foto: M. Neitzke

Die zahlreichen Blüten, des Beinwells, die ein erstaunliches Blüteninnere aufweisen, sind die Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Insekten und verführen diese oftmals zu einem verblüffenden Verhalten bei der Suche nach Nektar. Um die 20 verschiedenen Insektenarten wurden bei dem Besuch der Blüten des Gewöhnlichen Beinwells beobachtet. Die Beinwell-Sandbiene (Andrena symphyti) ist bei ihrer Nahrungssuche sogar auf die Blüten des Beinwells spezialisiert.[26, 41]


Die Blüten des Gewöhnlichen Beinwells erfreuen sich bei Wildbienen und Schmetterlingen einer großen Beliebtheit. Fotos: M. Neitzke

Neben Schmetterlingen und der Honigbiene sind es vor allem Wildbienen, die die Blüten des Beinwells wegen ihres Nektars und Pollens aufsuchen. Fotos: M. Neitzke

Ein ausgeklügelter Blütenaufbau und zahlreicher Insektenbesuch sichern die Fremdbestäubung der Beinwellblüten und damit die genetische und chemische Diversität. Fotos: M. Neitzke

Aber nicht nur zwischen den Blütenständen pulsiert das Insektenleben, auch eine Etage tiefer zwischen den Blättern und Stängeln, spielen sich die unterschiedlichen Facetten eines Insektenlebens ab. Hier haben verschiedene Insekten ihre Jagdreviere oder treffen sich zur Paarung.

Eine Kotwespe bei der erfolgreichen Jagd im Beinwelldickicht. Fotos: M. Neitzke


Aber nicht jede Begegnung endet tödlich, sondern kann der Beginn von etwas Neuem sein, wie die Begegnung der beiden Braunen Randwanzen (Gonocerus acuteangulatus) im Dickicht der Stängel und Blätter des Gewöhnlichen Beinwells zeigt. Fotos: M. Neitzke

Der Beinwell ist über den größten Teil Europas verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis Irland, Schottland, Mittelskandinavien, Südfinnland und Karelien, im Osten bis Westsibirien und Kleinasien und über die nördlichen Balkanländer bis in den Süden nach Mittelitalien und Mittelspanien.[5]

Die Bedeutung des Beinwells in der Kosmetik und Körperpflege



Extrakte aus Blättern und der Wurzel des Gewöhnlichen Beinwells (Symphytum officinale) sind in über 600 Kosmetik- und Körperpflegeprodukten enthalten.[16] Aufgrund ihrer hohen Allantoin- und Rosmarinsäuregehalte besitzen Extrakte des Beinwells ein breites Wirkungsspektrum und sind wahre Multitalente. Der Gewöhnliche Beinwell zählt zu den Wildpflanzen mit den höchsten Allantoingehalten in Mitteleuropa und stellt damit eine wichtige pflanzliche Quelle für diese sowohl in der Kosmetik- als auch in der Pharmaindustrie begehrte Verbindung dar.[6, 7] Allerdings wird heutzutage, anstelle des natürlichen, aus Pflanzen extrahierten Allantoins vielfach synthetisch hergestelltes Allantoin verwendet. Dabei ist hierbei, wie bei jedem Ersatz eines Naturproduktes durch ein synthetisches Produkt jedoch zu bedenken, dass die Eigenschaften des Allantoins pflanzlicher Herkunft, aufgrund des Vorhandenseins anderer, zusätzlicher bioaktiver Substanzen in einem Pflanzenextrakt, vielfältiger und umfassender sein können als die der synthetischen Verbindung. Ein Nachteil von natürlichen Quellen sind die jahreszeitlichen Schwankungen des Allantoins in den Pflanzen.[14] In den Blättern des Beinwells variieren sie im Jahresverlauf zwischen 0,45 und 1,3 %, in den Wurzeln zwischen 0,6 und 1,5 %. Geerntet werden die Wurzeln von März bis April und von September bis Oktober.[5] Die kräftigen Wurzeln sind äußerlich schwarz und im Inneren weißlich, weshalb sie auch unter dem Trivialnamen „Schwarzwurzel“ bekannt sind, nicht zu verwechseln mit dem bekannten Gemüse “Garten-Schwarzwurzel“ (Scorzonera hispanica) aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).[5] Am höchsten sind die Gehalte in den jungen Blättern.[25]


Im Gegensatz zur Pflanzenheilkunde werden in der Kosmetikindustrie vor allem die Blätter und erst an zweiter Stelle Extrakte der Wurzel verarbeitet. Extrakte aus Zellkulturen machen bisher nur einen sehr geringen Marktanteil aus (etwa 15 Produkte), obwohl sie ähnliche Zusammensetzung und vergleichbare Eigenschaften wie die Pflanzenorgane aufweisen.[22] Möglicherweise werden in Zukunft auch die Samen des Gewöhnlichen Beinwells für die Kosmetikindustrie eine interessante Rohstoffquelle, da die mit einem Fettgehalt von 17,3 % als mäßig ölhaltig einzustufenden Samen des Beinwells, reich an ungesättigten Fettsäuren, vor allem der für die Kosmetikindustrie wichtigen Linolsäure und Linolensäure, sind.[42] Die Ergebnisse der Untersuchungen der Samen des Beinwells haben gezeigt, dass selbst Arten, die man seit Jahrhunderten zu kennen glaubt, immer noch Überraschungen bergen, die neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen.


In der Kosmetikindustrie werden vor allem die Blätter des Gewöhnlichen Beinwells verwendet. Wurzelextrakte sind nur in 1/3 der auf dem Markt befindlichen Kosmetik- und Körperpflegeprodukte enthalten. Fotos: M. Neitzke

Zusätzlich zu dem wirksamkeitsbestimmenden Allantoin enthalten die Blätter und Wurzeln des Gewöhnlichen Beinwells Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, v.a. Rosmarinsäure und Ellagsäure, Triterpensaponine und Vitamine.[1, 28, 29, 31, 32] Die Extrakte des Beinwells sind aufgrund ihres einzigartigen Gehaltes an Inhaltsstoffen vielseitig einsetzbar.  Sie sind sowohl in Pflegeprodukten für verschiedene Hautzustände als auch unterschiedlichen Reinigungsprodukten für Gesicht, Haare und Körper wie Shampoos, Seifen und Duschgelen zu finden. Extrakte des Beinwells unterstützen Heilungsprozesse der Haut und wirken entzündungshemmend und reizlindernd. Sie sind daher vielfach in Produkten zur Pflege sensibler und entzündlicher Haut enthalten. Als Zusatz in After-Shave und After-Sun-Produkten, Rasiercremes und Präparaten für die Mundpflege und Körperreinigungsprodukten können sie zur Linderung von Hautirritationen beitragen. Aber auch in der Pflege von fettiger, unreiner sowie zur Schuppenbildung neigender Haut und Kopfhaut leisten Wurzelextrakte des Beinwells gute Dienste. Sie besitzen nämlich keratolytische Eigenschaften, d.h. sie sind in der Lage Hornhaut er- bzw. aufzuweichen. Sie können daher Schuppen, abgestorbene Hautzellen und Verhornungen der oberen Hautschichten lösen und dadurch den Talgfluss fördern und entzündliche Prozesse mildern. Sie beugen so einer unreinen und/oder öligen Haut vor bzw. können die Symptome einer unreinen, öligen Haut lindern. Sie wirken der Schuppenbildung entgegen und lindern ein Unbehagen auf der Haut und Kopfhaut z.B. Jucken..[15] Die keratolytischen Eigenschaften von Beinwellextrakten werden auch bei der Herstellung von Fußcremes genutzt, in dem ihnen diese als hornhauterweichende Mittel zugesetzt werden.

Ein weiters Einsatzgebiet von Beinwellextrakten in der Kosmetikindustrie ist die Herstellung von anti-aging Präparaten. Durch ihre antioxidative Wirkung schwächen Beinwellextrakte die der Hautalterung zugrunde liegende Prozesse ab.[34] Sie fördern die Zellteilung und beschleunigen dadurch die Zellregeneration.[3, 30] Sie reduzieren kleine Falten und verzögern die Faltenbildung, sie machen die Haut elastischer, weicher, glatter und geschmeidiger.

Der einzigartige chemische Cocktail der Beinwellwurzel erzeugt eine Vielzahl von positiven Wirkungen.

Während Allantoin in erster Linie die Stoffwechselprozesse in der Haut und die Zellteilung stimuliert sind die Rosmarinsäure und die Ellagsäure für die nachgewiesenen antioxidativen, antimikrobiellen und das Pilzwachstum hemmenden Eigenschaften verantwortlich.[28, 29, 30, 34]



Die Bedeutung des Beinwells in der Heilkunde


Seit Jahrhunderten wird der Beinwell verwendet um Knochenbrüche, Quetschungen, Prellungen, Verrenkungen aber auch Geschwüre und alte Narben zu behandeln. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen alten Heilpflanzen zeigt sich bei dem Beinwell eine erstaunliche Kontinuität in der Nennung der Anwendungsgebiete in den überlieferten Quellen.[9] Bereits für die Druiden-Ärzte der gallischen Kelten ist die Verwendung von Abkochungen der schleimigen Wurzeln des Beinwells, dessen gallisch-keltischer Name „Alus“ lautete, zur Behandlung von Knochenbrüchen und Wunden überliefert.[37, 39] Auch die antiken griechischen und römischen Autoren, wie der bekannte griechische Arzt und Pionier der Arzneimittellehre Pedanios Dioskurides (~ 40 n. Chr. - ~ 90 n. Chr.), beschrieben den Beinwell als Mittel zur Wundheilung, sowohl innerlich als auch äußerlich.[9] Die große Wertschätzung des Beinwells als Wundheilpflanze lässt sich durch die Jahrhunderte bis heute anhand der bedeutenden Kräuterbücher ihrer Zeit nachverfolgen.[9]

Heute ist die Verwendung von Beinwellwurzeln bei stumpfen Verletzungen des Bewegungsapparates, wie Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen wissenschaftlich anerkannt.[1, 10, 31, 32, 36]. Mittlerweile liegen auch wissenschaftliche Untersuchungen vor, die die Wirksamkeit und Sicherheit der äußerlichen Anwendung von Beinwellwurzelextrakt bei weiteren Muskel- und Gelenkbeschwerden, wie z.B. schmerzhafter Kniegelenksartrose und Rückenschmerzen belegen.[12, 24, 28, 32, 33, 36, 40] 

Hinzu kommen weitere Anwendungsgebiete in der Erfahrungsheilkunde und aufgrund von Anwendungsbeobachtungen. Hierzu zählen schlecht heilende Knochenbrüche, Muskelkater, Sehnen-, Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen, Blut- und Reizergüsse, Gelenksentzündungen, Knochenhautreizungen, Gichtknoten, Nagelbettentzündung, Furunkel, Venenentzündungen, Brustdrüsenentzündungen, Lymphknotenschwellungen bei fieberhaftem Infekt und Insektenstiche.[1, 2, 31]

Anwendungsgebiete der Beinwellwurzel [1, 31]

Die beobachteten und nachgewiesenen Heilwirkungen der Beinwellwurzel, wie Schmerz- und Reizlinderung, Entzündungshemmung, Wundreinigung, Förderung der Wundheilung und Knochenneubildung, Verflüssigung des Wundsekrets und Hemmung des Keimwachstums werden vor allem auf die Gehalte an Phenolsäuren und Allantoin zurückgeführt.

Wirkungen der Beinwellwurzel [1, 31]

Allantoin fördert zusammen mit den Schleimstoffen die Zellneubildung, sowie auch die Neubildung von Knochengewebe nach einem Bruch (Kallusbildung), und damit die Geweberegeneration.[1, 31]  Allantoin stammt aus dem Stickstoffstoffwechsel der Pflanzen. Es ist mit der Harnsäure verwandt. Wie diese besitzt das Allantoin osmotische Eigenschaften. Es kommt daher unter seinem Einfluss zu einem Abströmen von Flüssigkeit aus der Wundfläche und so zu einem Ausspülen von Bakterien und Zersetzungsprodukten aus der Wunde. Allantoin steigert die lokale Durchblutung und bewirkt eine Verflüssigung des Wundsekretes. Auch hemmende Effekte auf die Zellteilung (antimitotisch) wurden für Allantoin beschrieben.[1, 10] Die in hohen Konzentrationen in der Beinwellwurzel enthaltenen Schleimstoffe unterstützen nicht nur die Wundheilung, sondern wirken auch lokal reizmildernd. Aufgrund des guten Wärmespeichervermögens der Schleimstoffe sind Beinwellzubereitungen für Packungen und Umschläge geeignet.[1] Eine wesentliche Rolle bei der Rückbildung von Blutergüssen spielt auch das im Beinwell enthaltene Cholin. Cholin verbessert die Durchblutung. Durch die Mehrdurchblutung des verletzten Gewebes kommt es zu einer schnelleren Auflösung des Blutergusses (Hämatomresorption). Zudem reduziert Cholin den Austritt von Gewebsflüssigkeit und damit die Ausbildung von Schwellungen (Ödemen).[1, 31]

Die entzündungshemmenden, schmerzlindernden (analgetischen) und antioxidativen Eigenschaften sowie die Eigenschaft Gewebswasseransammlungen zu verhindern oder zu beseitigen werden vor allem durch die Gehalte der Hydroxyzimtsäurederivate, wie der Rosmarinsäure erklärt.[1, 4, 24, 28, 30, 31, 33, 34] Auch die enthaltenen Gerbstoffe besitzen einen keimhemmenden Effekt.[31]



Die innerliche Anwendung u.a. bei Erkrankung der Atemwege und der Schleimhäute von Magen und Darm, wie sie früher üblich war, hat man wegen der leberschädigenden und möglicherweise krebserregenden Wirkung einiger Alkaloide (Pyrrolizidinalkaloide) aufgegeben. [1, 31] Auf intakte Haut aufgetragen werden diese jedoch kaum aufgenommen und gelangen nicht in den Blutkreislauf.[19, 20, 32, 36] Inzwischen sind Fertigpräparate im Handel, die Extrakte neu gezüchteter alkaloidarmer Rassen enthalten bzw. Extrakte enthalten die durch ein Spezialverfahren von den Alkaloiden weiter befreit wurden. Für diese gelten die bisher empfohlenen Einschränkungen der Anwendungsdauer nicht mehr.[32] Auch in der Homöopathie werden Zubereitungen aus Beinwell häufig angewendet. Homöopathische Zubereitungen gibt man innerlich und äußerlich bei Knochen- und Knochenhautverletzungen, stumpfen Verletzungen und Venenentzündungen.[32, 35]


Auch in der Tierheilkunde ist der Beinwell innerlich und äußerlich angewandt ein geschätztes Mittel bei Wunden und Knochenverletzungen.[39]

Botanischer Exkurs – von Haifischzähnen, Blüteneinbruch und Nektarräubern


Der Beinwell gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Es handelt sich um eine 50 -100 cm hohe ausdauernde, meist stark verzweigte Staude.[5, 8, 18] Neben für die Familie der Raublattgewächse charakteristischen Eigenschaften, zeigt der Beinwelle einige bemerkenswerte und erstaunliche Merkmale, wie z.B. die mit kleinen scharf-kantigen Zähnen besetzte Schlundschuppen im Blüteninneren. Diese haben ein überraschendes Verhalten einiger Blütenbesucher zur Folge. Aber der Reihe nach. Die Stängel und Blätter sind wie bei fast allen Raublattgewächsen mehr oder weniger dicht borstig-rauhaarig. Die Wände der Haare sind durch Einlagerung von Siliciumdioxid und Calciumcarbonat versteift.[17] Die Blätter zeigen die für die Familie typische wechselständige Stellung.


Der Beinwell ist eine bis zu 1,50 m hoch werdende Staude mit trübpurpurnen oder violetten Blüten, die in langgestielten, überhängenden Doppelwickeln angeordnet sind. Diese stehen in den Achseln der oberen Laubblätter. Die Anordnung der Blätter am Stängel wird als wechselständig bezeichnet. Fotos: M. Neitzke

Die schmal-lanzettlichen, runzeligen und stark behaarten Stängelblätter können bis zu 5 cm breit werden, die Grundblätter sogar bis über 25 cm. Typisch für den Gewöhnlichen Beinwell ist, dass die oberen und mittleren Blätter an dem Stängel bis zum nächsten Blatt herablaufen. Das bedeutet, dass der untere Teil der Blattfläche so mit dem Stängel verwachsen ist, dass sich der Blattrand von der Anheftungsstelle am Stängel mehr oder weniger weit in Form zweier krautiger, flacher 2-3 mm breiter Säume, den sog. Flügeln hinabzieht.[18] Man spricht daher auch von einem geflügelten Stängel.


Die oberen und mittleren Stängelblätter laufen am Stängel bis zum nächsten Blatt herab. Der Stängel ist dadurch mit 2-3 mm breiten Flügeln versehen. Foto: M. Neitzke


Der Stängel des Gewöhnlichen Beinwells ist breit geflügelt. Foto: M. Neitzke

Die gestielten, fünfzähligen Blüten stehen in langgestielten, überhängenden, reichblütigen Doppelwickeln in den Achseln der oberen Laubblätter.[5, 8] Die rotvioletten bzw. violetten Blütenblätter sind zu einer glockigen Röhre verwachsen, die in der vorderen Hälfte stark erweitert ist. Die zylindrisch-glockige Krone ist 11-16 mm lang und weist an ihrem Rand 5 zurück gekrümmte Zähne, bzw. Zipfel auf. Diese Zähnchen erleichtern den Insekten das Festhalten an der Blütenkronröhre bei dem Versuch an den Pollen und an den Nektar am Grund der Blütenkronröhre zu gelangen.  Dass die Zähnchen nicht glatt, sondern mit langen Papillen besetzt sind, ist bei dem Anklammern an dem Blütenkrone ebenfalls sehr hilfreich.[21]


Die Blüten stehen in reichblütigen, lang gestielten Doppelwickeln. Foto: M. Neitzke


Wie das Beispiel eines Zitronenfalters beim Blütenbesuch des Gewöhnlichen Beinwells zeigt, können die zurückgeschlagenen Zähnchen bzw. Zipfel am Rand der Blütenkrone den Insekten das Festhalten an der Blüte bei ihrem Versuch an den im Inneren der Krone verborgenen Nektar und Pollen zu gelangen, erleichtern. Fotos: M. Neitzke

Der unten verwachsene Kelch ist fünfzipflig mit lang zugespitzten Kelchzipfeln.


Die Kelchzipfel sind lang zugespitzt. Foto: M. Neitzke

Wie bei fast allen Raublattgewächsen besteht der oberständige Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern, die jeweils durch eine falsche Scheidewand zweigeteilt werden. Dadurch werden 4 Kammern gebildet. Schon in der Blüte ist, ähnlich wie bei den Lippenblütengewächsen (Lamiaceae), die tiefe Vierteilung des Fruchtknotens zu erkennen.[13] Bei der Reife entstehen so 4 einsamige, als „Klausen“ bezeichnete Teilefrüchte. Der Fruchtknoten wird von einem einzelnen, grundständigen Griffel überragt. Die Klausen sind schwarzglänzend und tragen am Grunde einen weißlichen Ölkörper (Elaiosom). Dieser steht im Dienst der Verbreitung durch Ameisen.[8]

An der weißen, wulstig angeschwollenen Basis des Fruchtknotens wird der Nektar abgesondert.





Der oberständige Fruchtknoten wird von einem einzelnen Griffel überragt. Schon in der Blüte ist, ähnlich wie bei den Lippenblütengewächsen (Lamiaceae), die tiefe Vierteilung des Fruchtknotens zu erkennen. An der weißen, wulstig angeschwollenen Basis des Fruchtknotens wird der Nektar abgesondert. (Blütenkrone und 3 Kelchblätter wurden entfernt, um den Blick auf die Basis des Fruchtknotens frei zu geben). Foto: M. Neitzke


Nachdem der Beinwell verblüht ist und die Blütenkronen abgefallen sind, zeigt ein Blick in den Kelch deutlich die sich entwickelnden 4 Teilfrüchte (Klausen). Foto: M. Neitzke

Um an den Nektar an der Basis der bis zu 14 mm langen Blütenkrone zu gelangen, müssen die Insekten einen ausreichend langen Rüssel besitzen oder über „Erfindungsreichtum“ verfügen. Das schränkt den Kreis der Bestäuber stark ein. Hinzu kommt eine einzigartige Besonderheit der Blüte des Gewöhnlichen Beinwells, um den Zugang zum Nektar zu erschweren. Es handelt sich hierbei um die Bildung einer außergewöhnlichen Streueinrichtung für den Pollen, an dessen Aufbau zusätzlich zu den Staubblättern und dem Griffel auch noch sog. Schlundschuppen, die von oben bis unten mit kleinen scharf-kantigen “Haifischzähnen“ besetzt sind, beteiligt sind.[17] Diese Schlundschuppen entstehen durch taschenartige Ausstülpungen der Kronblätter in das Innere der Blütenkronröhre hinein. Sie ähneln in ihrem Aussehen spitz zulaufenden Lanzenspitzen und schließen seitlich durch kräftige Zähnchen eng zusammen. Diese Schlundschuppen stehen mit den 5 Staubbeuteln, die sich um den in der Mitte stehenden Griffel zusammenneigen und einen mit der Spitze nach unten zeigenden Kegel bilden, jeweils auf Lücke.[17, 21, 26]  Zusammen bilden sie eine effektive Abschirmung des an der Basis des Fruchtknotens gebildeten Nektars. Der einzige Weg, auf dem das Insekt an den Nektar gelangen kann, ist, den Insektenrüssel von der Spitze des Streukegels zwischen Griffel, Staubblättern und Schlundschuppen hindurch zu führen. Dadurch löst das Insekt den Streumechanismus aus. Bereits vor dem Aufblühen wurde der Pollen nämlich aus den an der Innenseite der Länge nach aufreißenden Staubbeuteln in den Innenraum des aus den Staubblättern und Schlundschuppen gebildeten Kegels abgegeben. Der ausgetretene Pollen bleibt zunächst zwischen den Staubbeuteln und dem Griffel liegen. Wird der Streukegel nun erschüttert oder seine Glieder auseinandergedrängt, wenn ein Insekt seinen Rüssel an dem Griffel vorbei in den Streukegel senkt, wird der Pollen herabgestreut und stäubt das an der Blütenkrone hängende Insekt ein. Aufgrund seiner kegelförmigen Form und seiner Funktion, sprich dem gezielten Ausstreuen von Pollen auf die Blütenbesucher, wird diese funktionelle Einheit aus Schundschuppen, Staubbeuteln und Griffel als „Streukegel“ bezeichnet.


Da der Griffel immer länger ist als der Streukegel, laden Insekten die eine Blüte anfliegen, den mitgebrachten Pollen zuerst auf der Narbe ab. Der eigene Pollen kann nur schwer auf die Narbe fallen. Eine Selbstbestäubung wird so verhindert.


Längsschnitt durch eine Blüte des Beinwells (Symphytum officinale): In der Mitte der Blütenkronröhre steht der Streukegel, der aus dem Griffel und den darum gruppierten Schlundschuppen und Staubblättern besteht. Fotos: M. Neitzke

Darstellungen des Gewöhnlichen Beinwells des schwedischen Botanikers C. A. M. Lindman (1901-1905) (links) und des deutschen Naturforschers und Kupferstechers J. Sturm (1771 -1848) (rechts) zeigen die typische Wuchsform sowie Details der Blüte und Früchte. An den schwarzen Teilfrüchten sind die weißen Ölkörper zu erkennen. (Erläuterung zur Abbildung von J. Sturm (rechts) a: Triebstück, b: Blüte, c: Kelch, d: geöffnete Krone, e: Staubgefäß, f: Schlundschuppen, g: Schlundschuppe, h: Fruchtknoten, i: Narbe, k: Fruchtknoten, j: Teilfrucht (Klause).


Der aus den mit Zähnchen besetzen Schlundschuppen, den Staubblättern und dem Griffel gebildete Streukegel schirmt den an der Basis des Fruchtknotens gebildeten Nektar effektiv ab. Die Insekten müssen ihren Rüssel an den Schlundschuppen und Staubblättern vorbeiführen, um an den Nektar zu gelangen. Dies ist nur langrüsseligen Besuchern möglich. Foto: M. Neitzke


Wenn bei einem Insektenbesuch, das Insekt auf der Suche nach Nektar den Streukegel erschüttert oder seine Glieder auseinandergedrängt, wird der Streumechanismus ausgelöst. (Ackerhummel, links, Baumhummel, dunkle Form, rechts) Fotos: M. Neitzke


Sobald ein Insekt seinen Rüssel an dem Griffel vorbei in den Streukegel senkt, wird durch die Erschütterung der Pollen aus dem Streukegel herabgestreut und stäubt das an der Blütenkrone hängende Insekt ein. Die hellen Pollenkörner sind deutlich auf der dunklen Unterseite und in der Behaarung der Ackerhummel zu erkennen. Fotos. M. Neitzke


Da der Griffel immer länger ist als der Streukegel, laden Insekten die eine Blüte anfliegen den mitgebrachten Pollen zuerst auf der Narbe ab. Eine Selbstbestäubung wird so verhindert (links: Wiesenhummel, rechts: Rostrote Mauerbiene). Fotos: M. Neitzke


Länge und Bau der Blütenkronröhre haben zur Folge, dass nur Insekten mit entsprechend langem Rüssel - mindestens 11 mm - den „legalen“ Weg auf ihrer Suche nach dem Nektar beschreiten können.[21, 26] Zu dieser Gruppe gehören die Schmetterlinge mit ihren langen und dünnen Rüsseln, wie z.B. der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) und einige langrüsselige Wildbienen, wie etwa die Gemeine oder auch Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes (Rüssellänge: 19-21 mm)), sowie die zu den langrüsseligen Hummeln zählende Gartenhummel (Bombus hortorum) und die Ackerhummel (Bombus pascuorum). Insekten mit kürzerem Rüssel beißen oft unterhalb des Streukegels ein Loch in die Blütenkronröhre und verschaffen sich so den begehrten Nektar durch Einbruch, denn jetzt reicht auch ihr kurzer Rüssel aus, um an den Nektar zu gelangen.[17, 21, 26] Bei einem derartigen „Blüteneinbruch“ werden oft die kurzrüsseligen Dunklen Erdhummeln (Bombus terrestris) und Baumhummeln (Bombus hypnorum) sowie die Männchen der Wiesenhummeln (Bombus pratorum) beobachtet. Auch die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) gehört aufgrund ihres nur kurzen Rüssels zu den „Nektarräubern“. Die einmal gebissenen Löcher können dann von weiteren Hummeln und Bienen zum Nektarstehlen benützt werden. Auch die Honigbiene bedient sich gerne der bereits gebohrter Eintrittspforten.


Seinen 16-17 mm langen und dünnen Rüssel kann der Zitronenfalter leicht durch die enge Öffnung in dem Streukegel bis hinunter an die Nektarquelle am Grund der Blütenkrone schieben. Fotos: M. Neitzke


Sowohl die Königin (Rüssellänge: 19-21 mm), als auch die Arbeiterinnen (Rüssellänge: 14-16 mm) und die Männchen (Rüssellänge: 15 mm) der Gartenhummel können den Nektar am Grund der Beinwellblüte auf dem dafür vorgesehenen Weg erreichen. Hilfreich ist dabei auch der schmale Kopf, der sich tief in die glöckchenförmige Erweiterung am Blütenanfang stecken lässt. Fotos: M. Neitzke


Auch die Ackerhummel gehört zu den langrüsseligen Hummeln (W: 13.15 mm, A: 12-13 mm, M: 10-11 mm). Fotos: M. Neitzke


Kurzrüsselige Insekten, die einen „Blüteneinbruch“ begehen, stechen die Kronröhre immer unterhalb des Streukegels an und können so den Nektar am Grund der Blütenkronröhre erreichen. Fotos: M. Neitzke


Die Männchen der Wiesenhummel müssen aufgrund ihrer geringen Rüssellänge von nur 9-10 mm die Blütenkronröhre der Beinwellblüten unterhalb des Streukegels anbohren, um an den begehrten Nektar zu gelangen. Fotos: M. Neitzke


Der Rüssel der Dunklen Erdhummel ist sehr kurz (W: 9-10 mm, A: 8-9 mm, M: ca. 8 mm). Sie zählt zu den kurzrüsseligen Hummelarten. Sie bohrt die Blütenkrone unterhalb des Streukegels an. Fotos: M. Neitzke


Eine Dunkle Erdhummel hat eine Blattlaus mit ihrem Rüssel erwischt. Ergänzt sie etwa ihre vegetarische Mahlzeit mit einer tierischen Beilage? Fotos: M. Neitzke


Bei allen drei Kasten der Baumhummel sind die Rüssel sehr kurz (W: 11-12 mm, A: 8-10 mm, M: 7-9 mm). Sie benutzen daher die Abkürzung, um an den Nektar der Beinwellblüten zu gelangen. Fotos: M. Neitzke


Auch die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) verschafft sich den Zugang zu dem begehrten Nektar durch ein Anbohren der Blütenkronröhre (Rüssellänge etwa 4.8 mm). Das Weibchen hat neben den Fühlern zwei nach vorn gerichtete Hörner auf dem Kopfschild. Fotos: M. Neitzke


Die Rostrote Mauerbiene gehört zu den Bauchsammelbienen. Deutlich ist die gelbe Bauchbürste des Weibchens zu sehen. Die Weibchen der Bauchsammelbienen besitzen nämlich eine Bauchbürste, d.h. die Unterseite des Hinterleibes ist dicht bedeckt mit langen, steifen, schräg nach hinten abstehenden Haaren. Diese werden zum Sammeln von Blütenpollen als Nahrung für die Larven genutzt. Fotos: M. Neitzke


Die Rostroten Mauerbienen gelten gegenüber Menschen als scheu und friedlich. Auch andere Wildbienen werden bei der Nahrungssuche an den dicht stehenden Blüten des Beinwells geduldet. Fotos: M. Neitzke


Ein Zitronenfalter in der unmittelbaren Nachbarschaft stört die Mauerbiene bei der Nektarsuche doch offensichtlich sehr. Sie versucht ihn ärgerlich durch einen Frontalangriff zu vertreiben. Dies beeindruckt den wesentlich größeren Schmetterling jedoch nicht sonderlich. Fotos: M. Neitzke


Ein neuer Versuch für ein friedliches Zusammenleben. Es sind ja auch genug Blüten da. Foto: M. Neitzke


Auch die Honigbiene bemächtigt sich des Nektars des Beinwells durch Anbohren der Kronröhre. Häufig benutzt sie aber auch bereits vorhandene Löcher, die von anderen Insekten, wie z.B. dem Männchen einer Wiesenhummel (links) in die Blüte gebissen wurden. Fotos: M. Neitzke


Auch wenn der nur 7 mm lange Rüssel der Hummel-Waldschwebflieg (Volucella bombylans) zu kurz ist, um auf „legalem“ Weg den Nektar am Grund der Blüten zu erreichen; um an den Pollen in dem Streukegel zu gelangen, reicht er allemal. Fotos: M. Neitzke

Literatur



  1. Bäumler, S. (2012): Heilpflanzenpraxis heute, Band 1 Arzneipflanzenporträts. 2. Aufl. Urban & Fischer, München, 701 S.
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